Alte Muster.
Wie sehr ich es liebe in euch zurückzufallen. Manchmal habe ich das Gefühl, immer wieder neu anfangen zu müssen. Das stimmt natürlich nicht. Rückblickend gehe ich nun viel gesünder mit destruktiven Gedanken oder Verhaltensweisen um. Trotzdem lösen erneut aufkeimende Selbstzweifel oder Angstzustände eine Hilflosigkeit aus, der ich zunächst nur mit Hilflosigkeit begegnen kann. Aus Hilflosigkeit wird Leere, aus Leere Taubheit und das alles könnte sich in einen weiteren Teufelkreis hineinsteigern. Ja – könnte. Darin liegt die Essenz des Wendepunkts. Anscheinend ist das einzige Mittel gegen jene Hilflosigleit sie immer wieder zu durchbrechen. Immer wieder einen Realitätsabgleich durchzuführen, wenn die Angst vor was auch immer zurückkommt. Immer wieder tief durchatmen. Immer wieder aufstehen, wenn Leere und der Glaube an die Sinnlosigkeit sich wieder in meine Adern frisst und sich mit meiner lebensbejahenden Existenz streiten will. Vielleicht hab ich genau das gelernt. Aufstehen, akzeptieren und weiter machen. Bis ich die neue Welle des puren Glücks wieder mitnehmen kann. Ich entscheide mich immer wieder aufs Neue für mein Leben. Ein Beispiel um dies zu verdeutlichen: ich habe Epilepsie und könnte deshalb Angst vor vielen Dingen haben. Schwimmen zum Beispiel. Doch selbst wenn ein Unfall passieren sollte – ganz ehrlich, ich habe lieber ein kurzes Leben in welchem ich so oft wie nur möglich den Sprung ins wundervolle Meer wagte, als ein langes dass ich vor lauter Angst nie in all seiner Vollkommenheit führen würde. So sehe ich das und diese Einstellung versuche ich auf alles anzuwenden und meistens gelingt das mittlerweile auch. Bei manchen Dingen ist es weiterhin ein Prozess. Das zu akzeptieren ist schwer. Vor allem weil ein Prozess selten linear verläuft. Vor allem, wenn ich das Gefühl hatte, etwas hinter mir gelassen zu haben und es mich plötzlich wieder einholt. Wahrscheinlich ist einholen die falsche Wortwahl, denn es impliziert ein vorheriges weglaufen. Ich will vor nichts, dass aus mir entspringt weglaufen. Ich will im Urschleim ansetzen und es an die Hand nehmen.
Eins weiß ich – ich werde mich immer wieder für die selbsterwählte Form meines Lebens entscheiden. Vielleicht macht genau das meinen Weg aus und vielleicht ist dieser Weg mein immer währendes Ziel. Wie immer – ein rotziges TROTZDEM und nicht deswegen. Basta.
Ich muss dir wohl zu allererst danken… Es muss Gedanken übertragung gewesen sein… Dieser Text hat ziemlich genau mein inneres gespiegelt… Und vor allem mir soeben die nötige bestärkung geschenkt! Das war gerade Ungeheuer gut!
Und ja… Ich kenn das… Und wie du es sagst, ein Prozess ist eben nicht immer linear, das musste ich auch lernen! Doch wenn man das erkannt hat, lebt es sich etwas leichter…
Ich finde super, wie du mit der Epilepsie umgehst, letztendlich sollten wir alle so durchs Leben gehen! Ich erinnere mich, wie ich an einem Abgrund eines minigebirges stand. Ich traute mich nicht da ran zu gehen, aus Angst zu faxen, doch wusste mir entgeht was. Dann musste ich an Camus denken und daran, was das wohl für ein Leben sein soll, wenn ich mir schöne Momente wegen irgendwelchen Ängsten nehmen lasse… Ich ging an den Abgrund… Viel natürlich nicht und es war ein unbeschreiblichea Gefühl, weil so viel mehr nun dahinter steckte…
Ich freue mich für dich und sende dir ganz ganz liebe Grüße 😊
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Ich danke dir fürs Lesen! Ich kann mir deine beschriebene Situation sehr gut ausmalen und freu mich mega, dass du dich in dem Text ein bisschen wieder finden konntest! Ängste überwinden macht einen so stark und wir können jedes einzelne Mal stolz auf uns sein! Alles liebe ☀️
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In jedem Fall! Nichts ist ärgerlicher, als sich von Ängsten, Selbstzweifeln oder einfach nur negativen Gedanken ausbremsen zu lassen… Ich finde es immer schön, wenn jemand offen darüber schreibt! 🙂
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