Injustice
Everywhere.
Every. Where – did it start?
Insomnia is kicking through all the worries.
I am constantly thinking about my friends in the struggling country’s. Because someone is playing a game. Because someone created a team of civilians, people who never wanted to volunteer but became part of it overnight. When one action lead to another. One action lead to another beating of an innocent human being. It’s a battlefield. I followed the games through the news. Games of hunger. Games of weapons, blood, killing. I watched all the pain popping up on my screen. One after another. Action after action. Until I suddenly ended up removing the screen. Just by actually visiting a place where the struggle never ended. I made friends. Some of them became family. Brothers, sisters. Hospitality and kindness on a level I didn’t experience before. It continues in front of my eyes. Action after action until another innocent nature got executed. Bang – checkmate! Not a stranger on the screen anymore. I am back home watching the happenings. Back home in safety. So many privileges – some got so used to them, they are not even able to appreciate it anymore. Real empathy evolved. Action after action. I. AM. SCARED. Got even more sensitive for all the happenings of injustice and I feel helpless. Because I see all the resistance but in the end it’s still the game and I scream for Palestine, Gaza, Syria, Yemen and all the other places full of beautiful kind human beings. Families, children, sisters, brothers. Action after action my screams end up against a wall and the only thing that’s left are my words. Words of hope. Words of resistance. I am so angry. They say it’s a bad thing but I believe if there is oppression, injustice, hunger, occupation, blood, guns – anger can be used as a source of power. Such as love and I am angry for the people I love so much. Action after action. I scratch up all my love, empathy and tears. I carry the stories in my heart and continue to scream. Because in the end it’s all l can do. It’s all I have. Action after action. My words. Words of anger, words of love. They are going to resist to exist until the very end of the game. One day. Checkmate!
prosa
Bruchstücke der schönen Tage
Ein Spaziergang durch den Schnee. Wir laufen ineinander verhakt. Eine Geborgenheit, die nur uns gehört. Mittig liegend in der von uns gebildeten Lemniskate. Treten auf Glitzern, Knirschen, Weiß. Eisig. So eisig, dass meine Zehen taub sind – ich das Gefühl habe, die Poren meiner Nase sind erfroren. Gefroren. Aufgetaut. Neugeboren.
Mein Blick ist aufmerksam geworden. Für die kleinen Dinge. Jene, die sich so offensichtlich in unserer Sicht präsentieren und doch so oft verschleiert blieben. Mein müder Kopf legt sich nieder. In ihre Schatten und in ihren Schimmer. Meine Hände versuchen es zu greifen. In die Wärme, die Farben, den Staub in der Schwebe.
Dein Körper. Ins Sonnenlicht getaucht. In den Laken schmiegt sich alles aneinander. Es ist ein Fluss. So geschmeidig, wie das Wort. Ich möchte diesen Moment in meinen Synapsen konservieren. Diese reine Schönheit des Selbstverständnis in meine Denkmuster integrieren. Das Dunkle mit noch mehr Beweisen, widerlegen.
Auch wenn sich das Eis durch alle Schichten beißt, meine ich mit jedem Tag mehr und mehr die Tage des Frühlings zu erahnen. Vielleicht ist es auch mein inneres, kindliches Strahlen. Ehrlich. Ich bin ganz aufgeregt und kann das Kommende kaum erwarten. Geht das – Leichtsinn und ausgeglichene Ruhe in einem?
Vielleicht. Anscheinend.
Blaue Flecken
Ich zeichne mit der Klinge
Kreuz um Kreuz auf deine Stirn
während ich mich leise singe
in dein schwammiges Gehirn
Blut läuft über dein Gesicht
es strömt in warmen Linien
und als wäre es ein Schwergewicht
erlöst ’s mein graziles Siegen
Du prägst dir ein mein Dogma
du hinterfragst nicht, du folgst
ich schenke dir mein Stigma
während du vor Freude lallst.
Über die hypnotisierte Verstörung
wird dir der Kruzifix entrissen
du lächelst nur debil mit Schwung
und verdrängst absentes Wissen
Ausgetauscht wurde nun dein Deus
umgepolt haben wir deinen Sinn
siehst nun in mir deinen heiligen Klerus
konstant betend mein Gespinn
Nun ziehe ich an den Fäden
augenblicklich folgt die Tat
demaskiere deine Schäden
und zerstöre deine Sat
19-07-15 – ©Jane van Raudi
die Zeitkapsel im Paradies
Mein Dasein, mein Kosmos, meine Blase.
All das gewinnt und verliert an diesem Ort zu viel Bedeutung
– gleichzeitig.
Hier ist alles und nichts.
Ich tanze durch den Sand in Lemniskaten und lasse mich von den Wellen an Land spülen, wie ein kleines Kind. Über mir kommt ein Stern nach dem anderen zum Vorschein. Ich fühle mich so vollkommen, wie unsicher. Dieser Ort ist Gegensatz. In Schönheit und Abgeschiedenheit liegt viel zu viel Raum für das eigene Dasein. Das Meer ist schonungslos und rührt am Unterbewusstsein. Selten benutzte Saiten deren Schall viel zu viel Staub aufwirbelt. Die sengende Sonne brennt jegliche Gedanken aus und gleichzeitig ergötzt sie sich an meiner qualvollen Gehirnschmelze. Doch es ist wie Glas. Man kann jegliches schmelzen in Vollkommenheit verwandeln.
Mit Grund und Boden und einem Sinn und Verstand.
wenn du lebst
Irgendwas ist aufgeplatzt im Strahlen der Szenerie
und am Ende stand ich weder oben noch unten gleichzeitig
balancierte auf rechts und links
ich wartete auf ein letztlich gesagtes cherie
im Rausch meiner Misanthropie
gekoppelt mit dem Augenaufschlag der Sphinx
die Klarheit im Eremitendasein
sich selbst anschrein
und darin alles vereinen
und wenn es noch einmal in tausend Stücke zerbarst
blickte ich nach oben und sah die Stücke sich in Sternbilder eingliedern
vergaß dass unter meinen Füßen ein Scherbenhaufen lag
denn die Gewissheit liegt in der Präsenz
dass ich aufsammeln und danach greifen werde
nur um schlussendlich ein Bild zu haben
ein Bild im stetigen Wandel mit derselben Grundessenz
Rastlosigkeit und Hoffnung
in der Tiefe meines Spiegels verzeichnet
in dem Riss
dem Sprung
dem Sein
Hydraulik des Seins
ein Bruchstück aus einem Bruchstück
ich bin ein Mosaik
alles an und in mir
ein Ergebnis aus Fragmenten
die Überbleibsel und Grundessenzen
aus allem je erlebten
es ist ein Prisma
manches außen sichtbar
das meiste nur für mich erkennbar
ein jedes Fragment lässt sich langsam modifizieren
mit der Zeit werden sie kleiner und größer
drängen in den Vordergrund
verdrängen sich in den Schutz des Hintergrundes
um aus dem Unterbewusstsein zu agieren
es wirft mich hin und her
ich lass mich schubsen
lasse jedes Bruchstück los
lasse alles fallen
sie liegen vor mir ausgebreitet
jedes einzelne hebe ich auf
drehe es in der Hand
betrachte es –
jede Furche
jede Kerbe
jede Farbe
beobachte das wirken der Einzelteile
integriere jede kleinste Regung
spüre jeden Schmerz einer Schneide
und jede Beruhigung einer Rundung
letztlich steht alles im Zusammenhang
und fließt
ineinander
springt an den Punkt der Herkunft zurück
ohne sich einzuschleifen
sich ständig erneuernd
eine semipermeable Metamorphose
ohne bestimmbaren Anfang
ohne bestimmbares Ende